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    Immunneuropathien

    Formen, Ursachen, Entstehung

    Zu den Immuneuropathien werden verschiedene Erkrankungen gezählt, denen allen eine Schädigung der peripheren Nerven durch das Immunsystem gemein ist:

    • Chronisch Inflammatorische Demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP)
    • Multifokal Motorische Neuropathie (MMN)
    • Guillain-Barré Syndrom (GBS)
    • Miller-Fisher Syndrom (MFS)
    • weitere Varianten

    Das klinische Bild der inflammatorischen Neuropathien ist heterogen. Grundsätzlich wird zwischen akuten Immunneuropathien wie dem Guillain-Barré Syndrom (GBS) und chronischen Immunneuropathien wie der Chronischen Inflammatorischen Demyelinisierenden Polyradikuloneuropathie (CIDP) unterschieden. Allen diesen Erkrankungen liegt eine autoimmun-vermittelte Reaktion gegen Bestandteile der Nerven zugrunde, welche zu einer Schädigung der Funktion führt. Dieser Prozess kann durch Autoantikörper oder autoreaktive Zellen vermittelt sein.

    • Symptome

      Die Symptome von Immunneuropathien sind vielfältig. Sie können akut, schleichend oder schubförmig auftreten. Abhängig davon, welche Nerven geschädigt sind, können sensible, motorische oder autonome Funktionen beeinträchtigt sein. Es kann zum Beispiel zu Missempfindungen, Taubheit oder Kribbeln, zu einer Bewegungsschwäche, Lähmungen oder Verdauungsproblemen kommen.

    • Diagnostik

      Neben der ausführlichen Anamnese und einer gründlichen körperlichen Untersuchung spielen in der Diagnostik die Elektroneurographie, das Elektromyogramm, Blutuntersuchungen und die Nervenwasseruntersuchung eine Rolle. Bildgebende Diagnostik wie eine MRT-Untersuchung, der Nervenultraschall, die Konfokale Korneamikroskopie bzw. eine Nerven- oder Hautbiopsie können weitere therapierelevante Befunde erbringen.

    • Therapie

      Eine wirksame Therapie kann die immunmodulatorische Behandlung mit Immunglobulinen darstellen. Weitere Optionen sind die Gabe von Kortikosteroiden. Bei einigen Verlaufsformen kommen therapeutische Verfahren der Blutapherese zum Einsatz. Weitere immunsuppressive oder immunmodulatorische Therapien befinden sich in der Erprobungsphase. Die Wahl der geeigneten Therapie hängt unter anderem von der zugrundeliegenden Erkrankung und dem individuellen Therapieansprechen ab.